Cloud-Verschiebung wirkt sich auf alle IT-Märkte aus

Bis zum Jahr 2024 werden mehr als 45 % der IT-Ausgaben für Systeminfrastruktur, Infrastruktursoftware, Anwendungssoftware und Geschäftsprozess-Outsourcing von traditionellen Lösungen in die Cloud verlagert. Diese Entwicklung macht Cloud Computing zu einer der wichtigsten Spieler des Umbruchs in den IT-Märkten seit den Anfängen des digitalen Zeitalters.

Unternehmen nutzen zunehmend Cloud-Services für neue Initiativen oder um bestehende Systeme zu ersetzen, was bedeutet, dass Ausgaben für traditionelle IT-Lösungen in die Cloud verlagert werden. Das Ergebnis ist, was Gartner „Cloud-Verschiebung“ nennt, und dies geschieht häufiger aufgrund einer wachsenden Präferenz für „Cloud-First“.

„Gartners Cloud-Shift-Daten zeigen, dass Unternehmen im Vergleich zu herkömmlichen Nicht-Cloud-Alternativen die anhaltende Präferenz für Public-Cloud-Services demonstrieren“, sagt Ed Anderson, Distinguished VP Analyst bei Gartner. „Der Anteil der IT-Ausgaben, der in die Cloud fließt, wird sich nach der COVID-19-Krise noch weiter beschleunigen, da Unternehmen versuchen, die betriebliche Effizienz zu verbessern.“

Die neueste  IT-Ausgabenprognose  von Gartner zeigt beispielsweise, dass die Ausgaben für Rechenzentrumssysteme 2020 voraussichtlich 188 Milliarden US-Dollar betragen werden, was einem Rückgang von 10 % gegenüber 2019 entspricht. Im Gegensatz hierzu wird erwartet, dass die Ausgaben  für Cloud-System-Infrastruktur-Services von 44 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 63 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 steigen und bis 2022 auf 81 Milliarden US-Dollar anwachsen werden.

Cloud-Verschiebung ermöglicht digitale Geschäftsmöglichkeiten

Bei der Cloud-Verschiebung geht es nicht nur um die Cloud. Wenn Organisationen neue IT-Architekturen und Betriebsphilosophien verfolgen, schaffen sie eine Grundlage für neue Möglichkeiten im digitalen Geschäft, einschließlich IT-Lösungen der nächsten Generation.

Unternehmen, die dynamische, cloud-basierte Betriebsmodelle einsetzen, sind bestens gerüstet für einen stärkeren Wettbewerb, insbesondere im heutigen, sich schnell verändernden Geschäftsumfeld. Solche Organisationen erkennen nicht nur die kurzfristigen Vorteile der Cloud, sondern positionieren sich auch als frühzeitige Anwender der den Umbruch einleitender Innovationen, die die Zukunft definieren werden.

Die nächste große Welle des technologischen Umbruchs zeichnet sich bereits in Form von Künstlicher Intelligenz (KI), IoT, Edge Computing und Advanced Data Analytics ab. Diese Innovationen sind fast immer an eine Cloud-Basis als Teil der Digital-Business-Technologieplattform eines Unternehmens gebunden.

Infrastruktur- und Betriebs-Führungskräfte, die für Cloud-Investitionsentscheidungen verantwortlich sind, müssen jedoch achtsam sein beim Verwenden des Begriffs „Cloud-Washing“ oder vor der Tendenz, Dinge als Cloud zu bezeichnen, die keine sind. IT-Organisationen und -Anbieter können Cloud-Washing nutzen, um Finanzmittel zu erhalten, Umsätze zu machen oder Cloud-Anforderungen und -Strategien zu erfüllen, was zu dem falschen Eindruck führen kann, dass ein IT-Produkt oder -Service eine Cloud sein muss, um gut zu sein.

Erwägen Sie den Wechsel von einem „Cloud-First“-Ansatz, der die Cloud-Einführung und die Legacy-Modernisierung über alles andere stellt, zu einem „Cloud-Smart“-Ansatz, der die Cloud-Einführung mit den besonderen Umständen und Zielen des Unternehmens sowie dem Geschäftswert in Einklang bringt.

Die Verlagerung in die Cloud stellt für IT-Verantwortliche sowohl ein Risiko als auch eine Chance dar. Da sich die Cloud bis 2024 zunehmend durchsetzt, wird sie einen immer größeren Teil der IT-Entscheidungen in Unternehmen dominieren.

Dieser Artikel des am 29. Januar 2019 erschienen Originals wurde aktualisiert, um neue Ereignisse, Bedingungen und Forschungsergebnisse einzubeziehen.